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Eine Maiandacht zum Festauftakt

    Statt im großen Stil, will der Trachtenverein Edelweiß im Rahmen der Neuöttinger Sommerfrische sein 100-jähriges feiern
    Mit einer Maiandacht begann das Jubiläumsjahr des Trachtenvereins Edelweiß. In Coronakonformen Abständen nahm dabei die Vorstandschaft im Presbyterium Platz. (Foto: Asenkerschbaumer)

    100 Jahre Trachtenverein Edelweiß hieß es am 10. Februar: 1921 wurde der Gebirgs- und
    Volkstrachten-Erhaltungsverein im Nebenzimmer des „Müllerbräu“ gegründet. Eigentlich
    hätte dies heuer kräftig gefeiert werden sollen. Ein langes Wochenende mit Konzert am
    Freitag, Jubiläumsheimatabend am Samstag und Festsonntag mit Messe und Festzug, hätte es
    werden sollen. Doch Corona machte einen Strich durch die Planung der Trachtler, die sich am
    Freitagabend nach langer Zeit bei einer Maiandacht wieder einmal treffen konnten.
    Stadtpfarrer Heribert Schauer sah in der Maiandacht einen guten Einstieg ins Jubiläumsjahr.
    Da sich Einschränkungen durch das ganze Jahr zögen, sei es etwas Besonderes sich in dem
    großen Gotteshaus treffen zu dürfen. Dabei begrüßte er neben Bürgermeister Peter
    Haugeneder und einigen Stadträten, die in Tracht gewandeten Mitglieder des Trachtenvereins
    und dessen Ehrenmitglieder. In Anlehnung an Traditionen, die auch der Trachtenverein
    verkörpert, sprach er von einer in Bayern dazugehörenden Marienverehrung, wie viele
    Wallfahrtsorte, Kapellen, Marterl und die mittig in München auf dem Marienplatz stehende
    Mariensäule beweisen und erklärte, dass der 1. Mai nicht nur Tag der Arbeit sei, sondern auch
    als Fest „Maria Patrona Bavariae“ (Maria Schutzfrau Bayerns) gefeiert wird. Pfarrer Schauer
    war sich sicher, dass, wie das bayerische Brauchtum auch, das Christentum bei allen Anwesenden in Fleisch und Blut übergegangen sei. Trachtenvereinsvorstand Thomas
    Kelnhofer verlas Fürbitten, die alle Vereine und besonders den Trachtenverein einbezogen.
    Musikalisch begleitet wurde die Andacht durch eine kleine Besetzung der Holzkastlmusi, mit
    Karin Gumpinger an Harfe und Akkordeon sowie Monika Selmaier am Hackbrett und
    Dominik Gumpinger am Kontrabass. Ihre perfekt ausgewählten Stücke ließen die
    Kirchenbesucher vergessen, dass nicht gesungen werden durfte und entführten mit ihrer
    Schlussmelodie „s’Bacherl“ mitten hinein in die bayerische Natur.
    Was vereinsintern, das heißt im Festausschuss (Festleiter und 1. Vorplattler Robert
    Strohmeier, 1. Vorsitzender Thomas Kelnhofer, 2. Vorsitzende Bettina Grashuber, 1. Kassier
    Thomas Strohmeier, Schriftführerin Claudia Kelnhofer, 1. Jugendleiter Markus
    Demmelhuber, Trachtenwartin Annemarie Schaumeier sowie die Vereinsmitglieder Christian
    Nöhmeier und Dominik Asenkerschbaumer) besprochen wurde, machte Festleiter Robert
    Strohmeier am Ende der Maiandacht öffentlich. Er schilderte, wie der Festausschuss bereits
    vor zwei Jahren zu planen begonnen hat und auch noch 2020 guten Mutes war, das große Fest
    feiern zu können. Doch jetzt sehe sich der Verein nicht mehr in der Lage, das Fest in der
    ursprünglichen Form durchzuziehen. „Man kann nicht voraussehen wie es Ende Juli aussehen
    wird, deshalb haben wir uns zur Absage entschlossen“, so Strohmeier. Einen kleinen
    Lichtblick werde es aber geben. Der Festsonntag am 1. August wird im Rahmen der
    Neuöttinger „Sommerfrische“ gefeiert. Die Verantwortlichen von WINN haben den Tag für
    die Trachtler reserviert. Wie genau der Tag aussehen wird, steht noch nicht fest. Je nach
    Coronalage wird kurzfristig entschieden, ob es nur ein internes Vereinsfest wird, ob im
    kleinen Kreis oder mit mehreren Menschen und Auftritten gefeiert werden kann. Auf alle
    Fälle wird es einen Festgottesdienst geben.
    Trachtenvereinsvorstand Thomas Kelnhofer bekräftigte die Absage mit der Erklärung, dass
    viele Verschiebungen vom Gau ins Jahr 2022 fallen. „Man könnte dann praktisch von Mai bis
    in den Herbst jedes Wochenende auf ein Trachtenfest gehen. Dazu kommen noch unzählige
    andere Feste. Das ist einfach zu viel“, meinte Kelnhofer. Allerdings wies er darauf hin, dass
    es sich der Trachtenverein nicht nehmen ließ, Bürgermeister Peter Haugeneder die
    Schirmherrschaft anzutragen. Dazu hatte der Verein extra einen Trachtenschirm herstellen
    lassen, mit dessen Übergabe Kelnhofer am Montag Peter Haugeneder um die
    Schirmherrschaft bat. Dieser betonte, es sei ihm eine Ehre und Freude.

    1. Vorstand Thomas Kelnhofer und 1. Bürgermeister und Schirmherr Peter Haugeneder (Foto: Kelnhofer)

    Bericht: PNP, 24.05.2021