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Statt eines großen viele kleine Mai-Bäume

    Trachtenverein „Edelweiß“ startete „Private-Baum-Aktion“ im jeweils kleineren Kreis

    Wenn das große Fest nicht geht, dann muss man sich eben etwas anderes einfallen lassen – das dachte man sich beim Trachtenverein „Edelweiß“ und sorgte dafür, dass das Maibaumaufstellen heuer doch nicht ganz ausfallen musste. Denn normalerweise hätte in diesem Jahr am 1. Mai wieder das Maibaumaufstellen vor dem Vereinslokal der Trachtler, dem Pallauf, stattgefunden. Bekanntlich wechseln sich die Neuöttinger und die Alzgerner mit dem Maibaumaufstellen ab. Wegen der Corona-bedingten Einschränkungen war das aber heuer nicht möglich – und so konnten dieses Mal auch die neuen und wiedergewählten Bürgermeister ihren ersten Arbeitstag der neuen Legislaturperiode nicht mit einem ganz schönen und ganz einfachen Termin anfangen.
    Damit aber Tradition und Brauchtum weiter gepflegt werden, ist 2. Jugendleiterin Carina Demmelhuber der Gedanke gekommen, jeder könnte ja einen eigenen Maibaum im Garten bis 12 Uhr, wie es in Neuötting der Brauch ist, aufstellen.
    Die Idee verbreitete sie im Verein per WhatsApp, auch an die Kinder- und Jugendgruppen. Und so machten sich einige Familien in aufwendiger Arbeit daran, ihren Baum zu schepsen, Kränze zu binden – was so dazu gehört.
    1. Vorstand Thomas Kelnhofer wurde der Baum über Nacht sogar aus dem Garten gestohlen. Lange sah es so aus, dass er ihn gar nicht aufstellen könnte. Aber nach harten und teuren Verhandlungen mit seinem Nachbarn war es dann doch möglich, teilt der Trachtenverein mit. Auf dem Baum wird auf das 100-jährige Bestehen des Vereins im nächsten Jahr hingewiesen.
    Auch Lukas Falter, aus der Kindergruppe, musste zusammen mit seinem Papa Markus, den Baum auslösen.
    Eine andere Aktion für die Buam der Kinder und Jugendgruppe hat sich 1. Jugendleiter Markus Demmelhuber einfallen lassen. Er hat Videos von den verschiedenen Plattlern wie z. B. dem Rehbacher, Wendlstoana und anderen aufgenommen und hat zu jedem Plattler auch eine Anleitung geschrieben. Es soll, so die Trachtler, den Buam die Zeit bis zu einer „regulären“ Plattlerprobe verkürzen und die Zeit zu Hause auflockern.
    Von den Trachtlern beobachtet, wurde auch im Hof der Brauerei Mller ein „Maibaum“ aufgestellt – der allerdings musste nicht geschepst werden, denn er bestand aus Bierkisten.

    ANA: Montag, 4. Mai 2020